Beim Denken über ein neues Stück für eine Kirchenorgel tauchten vor dem inneren Auge immer wieder Altargemälde auf und hier besonders die von Hieronymus Bosch. Ohne sich auf ein konkretes Bild zu beziehen, nahm die Musik die Atmosphäre der Gemälde auf. Die energetischen Bewegungen bekamen etwas Ungesundes, Gequältes, wie in den Gesichtern der Menschen auf den Höllengemälden von Bosch zu finden sind. Auch die Form des Stückes orientiert sich am dreiteiligen Aufbau der Triptycha des Malers.
Im ersten Satz versucht eine fragmentierte Melodie, durch agressive Akkorde hindurch zu gelangen. Im zweiten nimmt eine Bewegung stetig mehr Energie auf, bleibt aber, ohne zu einer „Erlösung“ zu finden, in sich selbst kreisend, bis sich die Energie wieder verliert. In einem dritten Satz erscheinen erneut Akkorde, diesmal sehr langsam, ohne stabile Zustände zu erreichen, sie zerfallen stets nach einiger Zeit wieder.