»Abducensparese« ist ein Begriff aus der Augenheilkunde. Eine Lähmung des »Nervus abducens« im Auge führt zum Sehen von Doppelbildern. Die Idee, akustische Doppelbilder zu erzeugen, ohne dabei mit dem Thema naheliegenden Tonrepetitionen oder einer Art Delay zu arbeiten, stand im Vordergrund. Es sollte sich nicht um deutlich »klangliche Doppelbilder« handeln, vielmehr um einen einzigen „doppelten“ Schatten um das „Klangbild“. Durch eine bestimmte Spieltechnik im Klavier erhalten Töne jeweils minimal unterschiedliche Klangfärbungen. Das Doppelbild ist also sozusagen der Klangschatten, der sich um den „Kernklang“, die Zentraltöne a, b und d, hüllt.
Fließende und stockende von innig bis aufgewühlt oder aggressiv wirkende Momente formen diese Sonate zu einem einheitlichen Klanggefüge.