Ängste, Sorgen, Panik, Hilflosigkeit, existenziell spürbare Gefahren sind Situationen, die sowohl das Jahr 2020 als auch Beethovens Leben gemeinsam haben. Folgerichtig war 2020 der 250. Geburtstag Beethovens und es wäre der 85. Geburtstag von Georg Katzer gewesen. Georg Katzer (1935-2019) war ein Pionier der elektroakustischen Musik in der ehemaligen Deutschen Demokratischen Republik.
"BTHVN/KTZR und das Jahr 2020" stellt daher die Gemeinsamkeiten heraus, die sich aus beiden Situationen ergeben, indem es eine Reise in Beethovens Geist vorschlägt und die Zuhörer nicht nur mit seiner Musik, sondern vor allem mit seiner herausfordernden Situation als gehörloser Komponist konfrontiert, wofür im Verlauf der Komposition zahlreiche Audioeffekte passend eingesetzt werden, die nach und nach Beethovens unaufhaltsame Taubheit darstellen.
In der zweiten Hälfte des Stückes erscheinen 16x flüchtige Passagen aus Katzers Stück "postscriptum B. 1, 2 und 3" für Cello und Klavier (2017, ebenfalls Beethoven gewidmet), die eine gewisse Ähnlichkeit mit dem Konzept dieser akusmatischen Stereo-Komposition aufweisen.