„Das Werk ist meinem Lehrer, dem Dirigenten Alexander Wassiljewitsch Alexejew gewidmet, über den sein Lehrer, der legendäre Hans Swarowsky, einst sagte, dass er einer jener drei seiner zahlreichen Schüler sei, die eine große Karriere machten. Doch da war die Sowjetunion. Die Ausreise und so die versprochene Chefposition in Helsinki blieb dem, der sich der Partei konsequent verweigerte, versagt. Jenem, der auch im postsowjetischen Russland bis zuletzt durchgehend ungewöhnlich noble Haltung bewahrte, seinen Mitmenschen jene Welt bezeugte, die eben große Kunst vor uns sieht, deshalb den Mittelmäßigen so unangenehm wie als Mensch hell. Ihm war menschliche Freiheit eine im Höchstmaß technisch-disziplinierte musikalische Hingabe, ein Hören nicht nur mit den Ohren, sondern durch die Hände. Und immer Schönheit. Als Synthese eines warmen Herzens und klaren Verstandes. Tiefe, die nicht nur aus echter Anstrengung, sondern Leidens- und Lebenserfahrung her stammt. Als das Werk begonnen wurde, lag der Widmungsträger bereits schwer krank, ich durfte am Petersburger Krankenbett noch regelmäßig mit ihm arbeiten. Brahms, weil in den Partituren ja das eigentliche Leben war. Bis bedingt durch die Pandemie auch solche Begegnungen nur noch telephonisch möglich waren. Als die Komposition beendet war, Alexander Wassiljewitsch tot, die Welt eine andere.”