Die Récitations von Aperghis loten die expressiven Möglichkeiten und Mittel der Stimme in den Übergängen und Zwischenbereichen des Sprechens und Rezitierens, des Sprechgesangs und des melodischen Singens aus. Im Mittelpunkt steht dabei immer wieder der einzelne Silbenklang in der rhythmischen Sprengkraft seiner Konsonanten und der melodiösen Färbung seiner (aus dem Französischen herrührenden) Vokale. Durch unterschiedliche konstruktive Verfahren – etwa in der Kombination bestimmter Tonhöhen mit festen Silben oder in additiv gestaffelten, sich repetierenden Wort- und Silbenreihen – entstehen so musikalische Formen, die die Grenze zwischen semantischer Konkretheit und syntaktisch motivierter Deklamation im expressiven Gestus zur Auflösung bringen.